Claudia Raute
Warum nie eine Fortsetzung von "Hoffnungen" geplant war, und es jetzt doch eine gibt.
Als ich die letzten Sätze des Romans geschrieben hatte - tatsächlich während im Hintergrund Musik lief, ich ein Glas Sekt neben mir hatte und ich ein paar Tränchen vergoss - war ich einerseits froh und erleichtert.
Aber das viel größere, vorherrschende Gefühl, war Traurigkeit. Ich hatte mich in den Monaten zuvor so intensiv mit meinen Protagonisten identifiziert und mich in sie hineinversetzt, dass ich jetzt diesen Verlust schmerzlich in mir spürte. Sie hatten zu meinem Leben gehört - und nun waren sie fort.
Ein paar Autorenkollegen haben mir den Vorschlag gemacht, doch eine Fortsetzung zu schreiben, denn mit diesem Gefühl der Traurigkeit am Ende des Buches war ich offensichtlich nicht allein. Ich konnte mir das zunächst überhaupt nicht vorstellen, dass die Geschichte um George und Suzanne irgendwie weitergehen könnte.
Für mich war sie in sich abgeschlossen.
Es brauchte etwas Abstand und ca. zwei Wochen Zeit - dann hatte ich plötzlich eine Idee im Kopf. Ich ließ mich auf das Abenteuer ein, einfach drauflos zu schreiben. Erstmal nur zu genießen, dass meine Protagonisten wieder bei mir waren ;-) und ich an ihrem Leben teilhaben konnte. Ich war nicht sicher, ob daraus etwas werden würde oder ob ich den Roman nach 100-150 Seiten nicht vielleicht doch in den Papierkorb schmeißen würde, weil das Thema einfach nicht für ein Buch reichte oder ich die Thematik nicht vernünftig würde umsetzen können. Jetzt kann ich sagen, dass er auf jeden Fall fertig wird und dass die Arbeit nicht umsonst war. Ich würde jetzt sagen: einen dritten Teil wird es allerdings nicht geben - aber wer weiß das schon?
